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31.10.2024 –
Nach der Arbeit war ich erst mal sprachlos: Die Bilder von Valencia auf meinem Smartphone haben mich heute unerwartet und hart getroffen. Die Flutkatastrophe in Spanien zeigt: Es geht nicht mehr nur um die richtigen Worte, oder darum, wer der nächste „Klimakanzler“ wird – wir brauchen jetzt entschiedenes Handeln, damit dies nicht unser neuer Alltag wird. Keine Angst: Jetzt kommt nicht die berüchtigte „grüne Verbotskeule“ – obwohl die Mehrheit der Jugendlichen in der jüngsten Shell-Studie sogar angab, dass wir alle für den Klimaschutz etwas mehr verzichten sollten. Kein Irrtum hält sich so hartnäckig wie der, dass Klimaschutz mit Verzicht für Jedermann einhergeht. Weit gefehlt, denn Klimaschutz hat für den durchschnittlichen Bürger sogar einen erheblichen Mehrwert!
Gerade hier in Bautzen und Sachsen brauchen wir eine Politik, die sich um die Menschen kümmert, die im Alltag oft am meisten kämpfen: diejenigen, die hart arbeiten, aber immer weniger davon haben. Erneuerbare Energien bedeuten für Bautzen und Sachsen nicht nur Klimaschutz, sondern auch sichere Arbeitsplätze, stabile Energiepreise und eine Zukunft, die sich auf die Bedürfnisse der Menschen konzentriert. Genau dafür liebe ich „grüne Ideologie“, denn sie liefert den Menschen erheblich kostengünstigere und zudem sichere Energie, allerdings sehr zum Leidwesen großer Konzerne und Aktiengesellschaften, die hiervon nicht so sehr profitieren wie bei den völlig übersubventionierten fossilen Energien. Solar- und Windkraft sind nicht nur die günstigsten aktuell verfügbaren Energieträger, sie ermöglichen auch mehr Stabilität und Unabhängigkeit von schwankenden Öl- und Gaspreisen in Folge internationaler Krisen. Es ist völlig absurd, im Jahr 2024 überhaupt noch über eine Erweiterung des lokalen Kohletagebaus per Zwangsenteignung nachzudenken, wenn es eine kostengünstigere Alternative gibt. Und Klimaschutz hat auch hier wieder nichts mit Verboten zu tun, sondern schlichtweg mit mehr Geld in den Taschen des durchschnittlichen Bürgers, anstatt dieses Geld in Gewinne von Aktiengesellschaften zu verpulvern.
Apropos verpulvern: Eine schlechte Nachricht habe ich noch zum Thema „Verzicht“, aber nur für die Milliardäre. Wie Oxfam jüngst publiziert hat, verursacht ein Milliardär im Schnitt während ich diesen Text geschrieben habe mehr Treibhausgase, als ein durchschnittlicher Mensch im ganzen Leben. Während viele bereits mit Verantwortung handeln, bleibt eine kleine Gruppe, die unverhältnismäßig hohe Emissionen verursacht, oft ohne jegliche Konsequenzen. Nach dem neunzehnten Extremwetterereignis weltweit mit Milliardenschäden allein in diesem Jahr erlaube ich mir daher diese Frage explizit nur an diejenigen zu stellen, mit einem Vermögen von mehr als 1 Milliarde Euro:
Wie viele Jahrhundertfluten braucht es noch?