Mit dem Landtagsabgeordneten Gerhard Liebscher auf Sommertour in Elstra

25.08.2022 –

 

Eines der Hauptthemen Gerhards ist die Verbesserung der Fahrradinfrastruktur in Sachsen. Auf seiner Sommertour dazu besuchte er unter anderem Elstra im Kreis Bautzen. Und der Anlass war diesmal kein nur negativer, wie es sonst so oft der Fall ist. Denn es ging auch darum, ein Radweg - Projekt kennen zu lernen, welches kurz vor der Umsetzung steht. Es ist die Trasse von Kindisch nach Wiesa (bei Kamenz) über Elstra und Prietitz. Diese etwa sechs Kilometer lange Strecke soll noch in diesem Jahr begonnen und im nächsten Jahr abgeschlossen werden. „Das ist von der Streckenlänge her etwa genau so viel, wie Sachsen insgesamt in diesem Jahr an Radwegen baut“, sagte Gerhard. Und brachte damit auf den Punkt, wie es um das Voranschreiten des Radwegebaus im Lande bestellt ist.

Treff war in Prietitz, gemeinsam radelten Gerhard Liebscher, Jens Bitzka (Covorsitzender Bündnisgrüne Kreisvorsitzender Bautzen), Frank Sühnel (Grüne Fraktion Kreistag Bautzen) und Pauline Grahlmann (Mitarbeiterin Gerhard) nach Elstra in das dortige Rathaus. Der Pulsnitzer Stadtrat Gerd Kirchhübel gesellte sich dort dazu. Bürgermeister Frank Wachholz, Michael Reißig (Amtsleiter Tiefbau Landkreis Bautzen) und der zuständige Planer stellten das Projekt vor und es entwickelte sich ein munteres Gespräch zu dieser Planung und allgemein um die ganze Problematik des Radwege- bzw. Straßenbaus. Eine Quizessenz: es fehlt nicht am Geld, sondern an Gehirn. Denn es fehlen Planer und der Willen, da voran zu kommen.

So positiv es ist, dass dieser Radweg entsteht, wichtig für touristischen und Alltagsradverkehr, so schnell zeigte sich die traurige Seite. Denn dem Weg fehlen sowohl Richtung Kamenz als auch Richtung Rammenau und Bischofswerda die Anschlussverbindungen. Ist das durch eine vorhandene Alternative Richtung Kamenz zu verschmerzen, so jedoch nicht nach Rammenau. Es gibt dort keine Alternative und der Radler müsste sich über die B 98, etwa 12000 Fahrzeuge pro Tag, in lebensgefährlicher Manier weiterbewegen. Hier muss angesetzt werden und Gerhard wird das mit Nachdruck verfolgen. Und die Grüne Fraktion des Kreistages wird weiter darauf drängen, dass es nicht bei diesem einen positiven Beispiel bleibt. Hinkt doch der Landkreis seinen eigenen gesteckten Zielen beim Radwegebau weit weit hinterher, ebenso wie das Land Sachsen den seinen.
Insgesamt kann eine gute Bilanz dieses Treffens gezogen werden. Natürlich besteht zwischen den grünen Ansichten zur Verkehrspolitik und den Ansätzen des Landkreises bzw. der Kommunen nicht überall Übereinstimmung, doch konnte sich gegenseitig „das Leid geklagt“ werden und beide Seiten nahmen wichtige Anregungen für die zukünftige Arbeit mit.

Gerhard besuchte dann noch die Phantomschranke an der S 95 bei Gelenau, die sich seit Jahren auf und ab bewegt an einen Radweg, der noch Jahre auf sich warten lassen wird. Ein Trauerspiel…

 

Fotos + Text:
Frank Sühnel