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12.10.2020 –
Heute lud Lucie Hammecke zur Erinnerung an den 10. Jahrestag an die Rutschung am Bergener See zum Gespräch am Aussichtspunkt ein. Im Gespräch mit Dr. Gerd Lippold, Staatssekretär im Staatsministerium für Energie, Klima, Umwelt und Landwirtschaft, und Dr. Harter Geschäftsführer der Lausitzer Seenland gGmbh ging es um die langfristigen Auswirkungen der Braunkohleverstromung, aber auch die Perspektiven für das Gebiet.
Dazu Lucie Hammecke, sächsische Landtagsabgeordnete:
„1,8km breit, 600m lang - heute vor genau 10 Jahren kam es zu dem massiven Grundrutsch. Und das 27 Jahre nach Ende der Kohleförderung in diesem Gebiet. Jetzt 10 Jahre später ist ein riesiges Gebiet immer noch Sperrgebiet. Die Schilder zeigen: Lebensgefahr.“
„Dies ist eines von vielen Beispielen in der Region, das zeigt: Braunkohleverbrennung ist klimaschädlich, der Abbau ist aber vor allen auch massiv landschaftszersetzend und das für Jahrzehnte. Großflächige Sperrgebiete, gesperrte Seen und Straßen in der Lausitz sind auch Folge des langen Braunkohleabbaus. Auch dem Märchen, dass nach der Rekultivierung der Tagebauflächen alles schnell touristisch erschlossen werden kann, wird hier Lügen gestraft. Die vernieteten Schilder, die einst die Radwege durch das Seengebiet vermarkten sollten, sind dafür ein Beweis.“
„Was es jetzt braucht, ist Planungssicherheit für die Regionen. Die Sanierungskosten müssen langfristig finanziell abgesichert sein. Und es braucht eine Perspektive. Die Lausitz ist Energieregion und soll es auch bleiben, deshalb muss jetzt auch über die Nachnutzung von Bergbaufolgeflächen diskutiert werden.“
Weitere Informationen:
Am 12. Oktober 2010 ereignete sich in den Spreetaler Feldern, wozu auch der Bergener See gehört, eine Rutschung von 1,8 Kilometer Länge und 600 Meter Breite. Es wurden fünf LKW von der Rutschung erfasst, Menschen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden. Vier LKW-Fahrer konnten sich selbst retten, ein weiterer musste vom ADAC-Rettungshubschrauber vom Dach seines LKW gerettet werden. Durch die entstehende Flutwelle wurden am anderen Ufer des Sees 84 Schafe getötet.
Das Gelände ist immer noch Sperrbereich. Wann die Bergbausanierung weiter geht und wann die Fläche wieder gefahrlos betreten werden kann ist unbekannt. Die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) geht von mindestens noch einem Jahrzehnt aus bis das Gebiet wieder sicher ist. (Quelle SZ/Hoyerswerdaer Tageblatt vom 10.06.2020: https://hoyte24.de/nachrichten/sanierungsende-in-spreetal-nordost-nicht-abzusehen.html).
Quelle: Pressemitteilung GRÜNER LADEN Bautzen