Keine Ängste vor dem Wolf schüren

Grüne:

26.10.2016 –

Dresden/Bautzen. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen und der GRÜNE Kreisverband Bautzen kritisieren die Äußerung und den entsprechenden Antrag von Landrat Michael Harig, ein Wolfsrudel im Landkreis Bautzen erschießen zu lassen.

„Landrat Michael Harig verbreitet mit seinen Äußerungen Panikmache und macht deutlich, welche Wertschätzung er Arten- und Naturschutz entgegenbringt. Seine getroffenen Äußerungen sind billiger Populismus und schüren Ängste gegenüber Wölfen“, kritisiert Jürgen Kasek, Landesvorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen.

„Die Frage ist doch nicht mehr ob Wolf oder nicht, sondern wie wir ein Zusammenleben mit Wölfen ausgestalten. Im Herdenschutz gibt es dazu die notwendigen Möglichkeiten. Es geht darum, die Tierhalter bei Schutzmaßnahmen zu unterstützen und bei Rissen für Ausgleich zu sorgen.
Landwirte und im besonderen Schäfer, die die Fördergrenze erreicht haben, müssen durch den Freistaat Sachsen unterstützt werden, damit diese den Schutz ihrer Tiere vor dem Wolf nicht selbst tragen müssen", so Jens Bitzka, Vorsitzender des KV Bautzen.

Hintergrund (Quelle: gruene-fraktion-sachsen.de):

Im Jahr 2013 wurden in ganz Sachsen ca. 75.000 Schafe gehalten und davon 12.200 geschlachtet. In den Gebieten der Wolfsreviere wurden etwa 15.000 Schafe gehalten. Dem stehen ca. 50 Risse durch den Wolf entgegen. Für den Schadenausgleich von Rissen bzw. nicht auszuschließenden
Schadensereignissen durch den Wolf wurden in Sachsen von 2002 bis 2014 insgesamt ca. 50.000 Euro an Tierhalter ausgezahlt. Das sind nicht einmal 5.000 Euro Schadenssumme pro Jahr.

 

Quelle: Pressemitteilung  BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Sachsen (26.10.2016)