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27.01.2025 –
Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger.
Danke für die Gelegenheit hier sprechen zu dürfen.
Vor wenigen Tagen ist meine Großmutter hochbetagt verstorben. Geboren 1930 war sie 3 Jahre bei Machtergreifung durch die Nazis, 8 Jahre alt zur Reichsprogromnacht, 15 als Auschwitz befreit wurde. Sie baute sich ein Leben auf, bekam Kinder, wurden friedlich alt.
Ein Leben, welches Millionen Juden, Sinti & Roma, Homosexuelle, politische Kontrahenten und Angehörige von Minderheiten nicht führen durften. Ermordet in Auschwitz, Buchenwald, Bergen-Belsen und vielen anderen Orten.
Und so stehen wir heute hier um denen zu Gedenken, die nicht friedlich alt werden konnten. Wir Gedenken den Überlebenden, die ihre Geschichte erzählen und Zeugnis abliefern über dieses Verbrechen an der Menschheit.
Vor einem Jahr haben wir auf diesem Platz den neuen Rechtsextremen ein „Nie wieder ist jetzt" entgegen gerufen. Heute sind plötzlich Dinge sagbar, Gesten zeigbar, Brandmauern brüchig, Lüge, Hetze haben Konjunktur.
Umso mehr liegt es jetzt in unserer aller Hand. Die Erinnerung zu bewahren und in die Zukunft zu tragen. Dem Extremismus entschlossen entgegenzutreten. Auf das so etwas abscheuliches nicht mal in Ansätzen wieder passiert.
Nie wieder war früher
Nie wieder ist jetzt
Nie wieder, auch in der Zukunft!